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Das Ende der Dreifachbestrafung
Das Vereiteln einer klaren Torchance oder eines Tores im
eigenen Strafraum war bisher zwingend mit Penalty und
einer Roten Karte für den verursachenden Spieler zu be-
strafen. Verbunden mit der zwingenden Sperre nach einer
Roten Karte sprach man deshalb von einer Dreifachbestra-
fung. Neu hat der Schiedsrichter nun den Spielraum, bei
leichten Vergehen im Strafraum, denen der klare Versuch
zugrunde liegt, den Ball zu spielen, nur eine Gelbe Karte zu
zeigen. Dies ist insbesondere bei 1:1-Situationen zwischen
dem Stürmer und dem Torhüter oft der Fall. Weiterhin
mit einer Roten Karte bestraft werden jedoch Handspiele,
klares Halten, Stossen oder Ziehen und grobe Vergehen im
Strafraum mit Rot bestraft. Und auch Notbremsen ausser-
halb des Strafraums, die keinen Penalty zur Wiederherstel-
lung der Torchance möglich machen, werden weiterhin mit
Platzverweis sanktioniert.
Anstoss in alle Richtungen
Der Anstoss am Mittelpunkt musste bislang zwingend
nach vorne erfolgen, was jeweils einen zweiten Spieler be-
nötigte. Neu ist, dass der Anstoss in alle Richtungen – also
auch zurück – erfolgen darf.
Der verlorene Schuh
Bisher war es so, das ein Tor, das mit nicht regelkon-
former Ausrüstung erzielt worden ist – zum Beispiel
ein im Zweikampf zuvor verlorener Schuh –nicht
zählte. Es gab sogar einmal ein Forfaiturteil in
dieser Sache in einem Spiel des damaligen Erst-
ligisten FC Nordstern Basel. Neu heisst die Regel:
«Verliert ein Spieler aus Versehen einen Schuh
oder einen Schienbeinschoner, muss er seine
Ausrüstung möglichst schnell resp. spätestens bis
zum nächsten Spielunterbruch, wieder in Ordnung
bringen. Bis dahin darf er weiterspielen und ein
allfälliges durch ihn erzieltes Tor oder Spielen des
Balls stellt in dieser Zeit kein Vergehen dar.»
Die gepflegte Pflege
Bislang musste ein verletzter Spieler, der auf
dem Spielfeld gepflegt werden musste, nach
dem Unterbruch zwingend das Spielfeld verlas-
sen und sich von der Seitenlinie auf Zeichen des
Schiedsrichters wieder zurückwinken lassen. Neu
ist, dass bei Vergehen, die mit einer Verwarnung
oder einem Ausschluss bestraft werden und eine
Verletzung mit kurzer Pflege zur Folge haben, der
gepflegte Spieler direkt auf dem Spielfeld weiter-
spielen kann und nicht mehr an die Seitenlinie
gehen muss.
Der verwarnte Torhüter
Penaltys, die aufgrund eines fehlerhaften Verhal-
tens des Torhüters wiederholt werden müssen
(zum Beispiel zu frühe Bewegung nach vorne),
haben künftig eine zwingende Verwarnung für den
Keeper zur Folge.
Das neue Regelwerk, ergänzt auch mit prakti-
schen Guidelines für Schiedsrichter und Assis-
tenten, steht in vier Sprachen zum Download auf
der Webseite der IFAB zur Verfügung (per Mite Juli
waren erst die englische, französische und spani-
sche Version aufgestellt, die deutsche war erst in
einer Rohtextversion erhältlich):
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