Previous Page  11 / 32 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 11 / 32 Next Page
Page Background

11

Leben nicht und ich breche auch auf dem Platz nicht

zusammen, wenn ich zu viel mache. Aber Mütter ha-

ben halt Ängste und da brauchte es Überzeugungs-

arbeit von Gutknecht und mir.» Dann ging es dafür

schnell. Als Muttenz aus der 1. Liga abstieg und das

Team neu aufstellte, wurde Alessio auf Vorschlag

von Manuel Jenni aus den B-Junioren direkt in die

erste Mannschaft geholt. «Ich verstehe mich mit

Jenni blind, auch abseits des Fussballplatzes. Er ist

sozusagen mein Förderer».

Eine zweite Familie

Alessio durfte ein halbes Jahr nur mittrainieren, ehe

er zum ersten Einsatz kam. «Der Unterschied von

den B-Junioren zur interregionalen 2. Liga war schon

happig. Ich bin von Natur aus ja auch nicht der Brei-

teste, so dass ich anfangs schon recht zu beissen

hatte», meint er schmunzelnd. Er traf dann aber im-

mer öfters, so dass sich Ende letzter Saison, als die

Baselbieter in die regionale 2. Liga abstiegen, der

eine und andere Sportchef meldete. «Anfangs hatte

ich es mir sogar überlegt, etwas anderes zu machen.

Aber für mich stimmt in Muttenz alles, so dass es

auch für immer mein Club sein wird.» Da muss etwas

ganz Spezielles sein, wenn ein junger, erfolgreicher

Torjäger mit 21 Jahren sagt, dass er sich keinen an-

deren Verein vorstellen könne. «Muttenz ist nicht

nur ein Team, ein Verein – es ist meine zweite Fami-

lie. Ich finde das so sonst nirgends, denn ein Wechsel

müsste ja in eine höhere Liga gehen. So lange es so

bleibt, werde ich Rot-Schwarz tragen.»

Aufstieg nicht Pflicht

Seine italienischen Wurzeln beeinflussen diese

Denkweise sicher auch. Für Italiener ist die Gebor-

genheit der Familie sehr wichtig. «Wenn das Um-

feld nicht stimmt, fühle ich mich nicht wohl und

kann dann auch meine Leistung nicht bringen.»

Dass es so gut lief in der Hinrunde, war für Alessio

wichtig. «Es war ein Hauptziel von mir mitzuhelfen,

dass wir gleich wieder vorne mitspielen können.»

Ein Aufstieg sei nicht Pflicht. «Die Arbeit von und

mit Peter Schädler ist ausgezeichnet, aber er ist

selbst noch nicht mit allem zufrieden, so dass eine

weitere Saison in dieser Liga sicher nicht verkehrt

ist.»

Auch die Torjägerkrone sei kein Muss. «Ich nehme

jedes Spiel so, wie es kommt. Primär möchte ich je-

des Spiel gewinnen.» Wie es später weitergehen soll,

lässt ihn ebenfalls nicht grübeln. Er hat einen Job,

der ihm Spass macht. «Ich will kein Risiko eingehen.

Zu schnell kann etwas passieren und dann stehst du

da und musst schauen, wie es weitergeht.»