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Atilla Sahin, seit einer Saison sind Sie als interi-
mistischer Präsident der Technischen Abteilung
des Fussballverbandes Nordwestschweiz tätig.
Wie hat sich Ihre Aussensicht von zuvor mit der
Übernahme dieses Amtes verändert, was hat Sie
allenfalls überrascht?
Atilla Sahin (AS):
Überrascht hat mich der Aufwand
und die breite Vielfalt von Themen, die zu bearbeiten sind.
Das benötigte natürlich eine gewisse Einarbeitungszeit,
zumal ja auch unser Technischer Leiter Alain Burger neu
war in diesem Amt. Mit ihm haben wir diese Stelle her-
vorragend besetzt und ich genoss die Unterstützung von
ihm und schätze die hervorragende Zusammenarbeit im
Vorstand. Ich musste meine neue Tätigkeit in Einklang
bringen mit dem Beruf, in dem ich auch noch eine Weiter-
bildung zu absolvieren habe. Doch ich erachte es als reiz-
voll, in vielen Bereichen mitbestimmen und mitgestalten
zu können. Dafür würde ich gerne noch etwas mehr Zeit
einsetzen können.
Und bei Ihnen, Alain Burger, wie haben Sie das
erste Jahr in der neuen Tätigkeit erlebt?
Alain Burger (AB):
Die Vielschichtigkeit in meinem Job
ist etwas sehr Positives, gleichzeitig aber auch sehr her-
ausfordernd. Es geht um Fussball, aber eben nicht nur da-
rum. Es spielen enorm viele Komponenten mit und es gibt
zahlreiche Anspruchsgruppen, Meinungen und Einflüsse.
Wenn ich zu einem Arzt gehe und er stellt mir eine Diag-
nose, dann vertraue ich dieser. Wenn ich eine Finanzbera-
tung in Anspruch nehme, folge ich oft diesen Empfehlun-
gen. Im Fussball ist das etwas anderes, und das macht es
nicht immer einfach, Schwerpunkte, die man sich gesetzt
hat, durchzusetzen.
Welcher Themenbereich aus der breiten Palette
hat Sie denn am meisten beschäftigt im ersten
Jahr?
AS:
Es waren sicherlich die Bereiche der Trainerausbil-
dung und die Struktur der Stützpunkte, die wir auf den
Stufen E11 und FE12 führen. Die Pflege der Partner-
schaft im Bereich Footeco ist in jeder Hinsicht eine Her-
ausforderung – auch in Zukunft.
AB:
Im Mittelpunkt unserer Bestrebungen steht immer
der einzelne Spieler oder die einzelne Spielerin. Wir be-
wegen uns an der Schwelle vom Breiten- zum Leistungs-
sport. Wir nehmen hier eine neutrale Position, eine Art
Vermittlerrolle ein und wollen explizit die Zusammenar-
beit unter den Vereinen fördern. Ich werde oft gefragt,
für wen wir den ganzen Aufwand mit den Stützpunkten
betreiben, für den Spitzen- oder für den Breitenfussball.
Atilla Sahin
Der ehemalige Natio-
nalliga-Fussballer und
langjährige Trainer
des SV Muttenz, Atilla
Sahin, ist seit
1. September 2015 als
Nachfolger von Bruno
Rahmen Präsident der
Technischen Abteilung
des Fussballverbandes
Nordwestschweiz – an
der Delegiertenver-
sammlung 2016 wird
er zur offiziellen Wahl vorgeschlagen.
Der 42-jährige Sahin blickt auf eine langjährige Spie-
lerkarriere im ambitionierten Amateur- und im Profi-
bereich zurück. Im Sommer 1998 stiess der technisch
versierte Mittelfeldspieler von seinem Stammverein
SV Muttenz zum FC Basel in die damalige Natio-
nalliga A und wurde damit mit 25 Jahren erstmals
Fussballprofi. Kurz nach Beginn der Ära von Christian
Gross 1999 wechselte er in die Türkei zu Göztepe
Izmir und spielte nach seiner Rückkehr ein Jahr später
in der Nationalliga B für den FC Winterthur und die
SR Delémont. 2004 kehrte er zum SV Muttenz zurück
und übernahm dort zunächst das Amt des Co-Trai-
ners, ab 2005 in Verbindung mit der Funktion als
Sportchef. Ab 2008 war Sahin für fünf Saisons Chef-
trainer beim SV Muttenz. Der bald 42-jährige Sahin
ist seit 2009 Inhaber des SFV-Instruktorendiploms
und leitet regelmässig Trainerkurse in der Region.
Beruflich ist der ausgebildete Betriebsökonom als
Leiter Crowdfunding und Abteilungsleiter
e-Hypotheken bei der
Basellandschaftlichen
Kantonalbank tätig.
«Ich erachte es als
reizvoll, in vielen
Bereichen des Fuss-
balls mitbestimmen
und mitgestalten zu
können. Dafür würde
ich gerne noch etwas
mehr Zeit einsetzen
können.»
Atilla Sahin
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