Fussball NWS 3 - page 11

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nicht knapp verpasst, wäre der Reinacher länger bei
den Zentralschweizern geblieben. Doch weil er eine
berufliche Weiterbildung begann, führte ihn sein
Weg zurück in die Region.
Zunächst schloss sich Zenhäusern dem SC Dornach
in der 1. Liga an. Als er wegen Beruf und Schule sein
Trainingspensum reduzieren musste, ging es eine
Etage tiefer zum FC Concordia. Weil «Congeli» aber
umgehend den Aufstieg schaffte, stand er ein Jahr
später vor dem gleichen «Problem». Deshalb wech-
selte er zu seinem Heimatverein zurück «und ich
habe meinen Entscheid nie bereut. Das Mannschafts-
klima ist mit das Beste, das ich je erlebt habe!»
Die Tatsache, dass beim FC Reinach Familienväter
und Spieler mit hoher beruflicher Belastung die
Möglichkeit haben, nur einmal zu trainieren, kommt
dem Studenten der Betriebsökonomie am KV Basel-
land in Reinach entgegen. Doch Patrick Zenhäusern
ist definitiv keiner, der sich in Beruf und Hobby schont.
Während seiner ganzen Aktivkarriere hat er stets zu
100 Prozent gearbeitet und Ferien während der Sai-
son sind mit seinem Ehrgeiz nicht vereinbar. «Ich
habe sehr hohe Ansprüche an mich selbst», gesteht
der Offensivallrounder, der am liebsten als «Zehner»
spielt. Sogar seine starke Vorrunde sieht er kritisch.
Vorbild Ronaldinho
Ein Widerspruch zu seinem Naturell – die Nummer
10 des FC Reinach bezeichnet sich als «scheu und
introvertiert» – ist seine Schlitzohrigkeit auf dem
Platz. Roulette (Zidane-Trick), Übersteiger und Ab-
satzpass gehören zu seinem festen Repertoire. «Viel-
leicht mache ich das, weil ich Spieler wie Ronaldinho
immer bewundert habe», sagt er und musste sich
von seinen Trainern jahrelang die Worte «kein Zir-
kus» anhören. Der Routinier ist froh, dass er beim
FCR mit Siro Nichele einen ähnlich veranlagten Mit-
spieler hat, der ihn «entlastet».
Sollte ihn sein Berufsweg nicht ins Ausland führen,
wird Patrick Zenhäusern seine Karriere in Reinach
beenden. Obwohl er nächstes Jahr bei den Senioren
spielen dürfte, kommt dieser Schritt für ihn nicht in-
frage – sein Ehrgeiz verbietet es. «Ich will noch ein
paar Saisons mit dieser Mannschaft Erfolg haben»,
verkündet der Kreativspieler.
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